Lesung mit
Carl-Christian Elze

13. Jänner 2023

Lesung mit Carl-Christian Elze
"Freudenberg"

Wann?
13. Jänner 202321:00 Uhr
Wo?
Sonnenburg
Literatursalon
Für wen?
Erwachsene

In seinem sprachlich fulminanten Romandebüt erzählt Carl-Christian Elze von einem fast erwachsenen Kind, das anders ist als die anderen, erzählt von Schuld, Verdrängung und dem unstillbaren Wunsch, ein anderer zu sein.

 

Reservierung bitte unter:
events@sonnenburg.at oder direkt an der Rezeption.
Der Eintritt ist frei.

Carl-Christian Elze wurde 1974 in Berlin geboren und wuchs in Leipzig auf. Sein Vater war Zootierarzt, sodass er einen großen Teil seiner Kindheit im Leipziger Zoo verbrachte. Später studierte er zwei Jahre Medizin, danach Biologie und Germanistik. Von 2004-2009 war er Student am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er schreibt Gedichte, Prosa und Drehbücher.

Seit 2006 erschienen mehrere Gedichtbände, u.a.: „ich lebe in einem wasserturm am meer, was albern ist“, „diese kleinen, in der luft hängenden, bergpredigenden gebilde“ und „langsames ermatten im labyrinth“. Carl-Christian Elzes Gedichte vernetzen Materie und Metaphysik. Konkrete Motive aus Natur und Tierwelt sind scheinbar Nebenschauplätze in einem lyrischen Konstrukt, das das große Ganze ins Licht rückt und das Wissen um die Zerbrechlichkeit des Lebens mit beeindruckender Zärtlichkeit transportiert.

Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Lyrikpreis München (2010), dem New York-Stipendium der Max Kade-Foundation (2010), dem Joachim-Ringelnatz-Nachwuchspreis (2014), dem Rainer-Malkowski-Stipendium (2014) und einem Stipendium im Deutschen Studienzentrum Venedig (2016).

Carl-Christian Elze ist Mitbegründer der Leipziger Lesereihe „niemerlang“, Monatsjuror bei „lyrix“, dem Bundeswettbewerb für junge Lyrik, und Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.

2022 ist er mit seinem Romandebüt “Freudenberg” für den Deutschen Buchpreis nominiert.

Freudenberg
- Carl-Christian Elze

Der 17-jährige Freudenberg spricht nur gezwungenermaßen mit seiner Umwelt, fühlt sich fremd in ihr. Er hat Sehnsüchte, Phantasien, Träume – doch ihm fehlen die Worte, um sich verständlich zu machen. Also treffen andere die Entscheidungen für ihn. Während eines Familienurlaubs an der polnischen Ostseeküste bietet sich unverhofft die Chance, sein fremdbestimmtes Leben hinter sich zu lassen: An einem verlassenen Strandabschnitt findet er den Leichnam eines Jungen, der von der Steilküste abgestürzt ist. Freudenberg vertauscht Kleidungsstücke, Brieftaschen und Ausweise, inszeniert seinen eigenen Tod und nimmt eine neue Identität an. Doch schon bald überfordert ihn die neu gewonnene Freiheit und er kehrt in die elterliche Kleinstadt zurück, wo man ihn gerade beerdigt hat. Ein Gerüst aus Lügen soll ihm den Rückweg in sein altes Leben ermöglichen, aber dieses Gerüst trägt nicht.

 

Wer braucht noch Dostojewski? Lest einfach Carl-Christian Elzes eleganten Gang durch die finstere Nacht, lest ihn bis zum Schluss mit seinem verblüffenden Twist am Ende.

Ulrike Almut Sandig

Literatursalon Sonnenburg
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